Was ist das Mikrobiom?
Im Darm tummeln sich 100 Billionen kleinster Lebewesen wie Bakterien und Mikroben, die sich durch eine unglaubliche Vielfalt auszeichnet: Etwa 36.000 verschiedene Arten konnten identifiziert werden (medioconsult.de), das gesamte Mikrobiom wiegt etwa 2 Kilogramm. Darmbakterien sind nicht nur fleißige Verwerter der zugefügten Lebensmittel, sondern übernehmen zusätzlich wichtige Aufgaben: sie sorgen zum Beispiel dafür, dass die Schleimhautbarriere des Darms dicht hält und verhindern als „Schutzschilde“ das Eindringen von Krankheitserregern in den Blutkreislauf.
Aufgaben des Mikrobioms
Darüber hinaus produzieren sie Enzyme, Vitamine und zerlegen Ballaststoffe, sodass der Körper ihre wichtigen Bestandteile aufnehmen kann. Sie geben den Sparringpartner fürs Immunsystem und fördern so die körpereigene Abwehr. Und sie sind über die so genannte Darm-Hirn-Achse direkt daran beteiligt, in welcher seelischen Verfassung wir uns befinden. Im Darm werden Botenstoffe oder deren Vorstufen produziert, die Einfluss auf unsere Stimmung haben und es sind außerdem 90 Prozent des körpereigenen Serotonins hier gespeichert. Daneben finden sich hier unzählige Nervenzellen mit direkter Leitung zum Gehirn – Bauchgefühl ist also nicht nur ein schöner Spruch, sondern fußt genau in dieser direkten Verbindung zwischen Darm und Hirn.
Mikrobiom im Laufe des Lebens
Der Darm eines Neugeborenen ist noch kaum mit Bakterien besiedelt, wenn es auf die Welt kommt. Je nachdem ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt und wie lange ein Baby gestillt wird, hat das Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora. Dazu kommt dann ganz stark die Ernährungsweise in der Familie. In den ersten fünf Lebensjahren steigt die bakterielle Vielfalt des intestinalen Mikrobioms steil an, dann flacht die Veränderungskurve bis zum 12. Lebensjahr ab. Bei Erwachsenen bleibt das Darm-Mikrobiom relativ stabil, um ab dem 50. Lebensjahr wieder bis ins hohe Alter abzunehmen. Jeder Mensch hat eine typische Zusammensetzung des Mikrobioms, auf die Ernährung, Stress und natürlich auch Krankheiten Einfluss nehmen. Wer zum Beispiel Antibiotika nehmen muss, greift damit massiv ins Mikrobiom ein und muss es danach wieder aufbauen.
Vielfältig und gesund – Joghurt und andere Probiotika für die Darmflora
Wissenschaftliche Studien belegen, dass probiotische Lebensmittel, also Fermentiertes wie Joghurt, Kefir und rohes Sauerkraut, dabei helfen, das Darm-Mikrobiom langfristig gesund zu erhalten und bei Bedarf schnell wieder aufzubauen. Dabei ist es wichtig, dass die Probiotika roh und unerhitzt aufgenommen werden. Es gilt: Je höher die Zahl der enthaltenen Milchsäurebakterien, umso effizienter wirken sie. Ein pasteurisierter oder H-Joghurt enthält nun mal keine aktiven Kulturen mehr.
Selbst gemachter Joghurt aus YOGUT Starterkulturen ist extrafrisch und unterstützt den Organismus ein gesundes Mikrobiom aufzubauen und zu erhalten. Da sich die Kulturen nicht ansiedeln, sondern nur eine bestimmte Zeitlang im Darm verbleiben, müssen sie regelmäßig, am besten täglich, wieder aufgefüllt werden. Und das geht am allerbesten und besonders lecker, mit selbst gemachtem Joghurt.
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Text: Heike Mühldorfer